Das Gymnasium, ein pädagogisches Auslaufmodell?

27.2.2024     Peter Sutter, Buchs SG

Die soziale Schere zwischen denen, die sich teure Vorbereitungskurse leisten können, und denen, für die das unerschwinglich ist, wird immer grösser.

Der Druck auf die Jugendlichen bei der Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen ans Gymnasium ist immens. Über Wochen wird Wissensstoff gepaukt, der mit der Lebenswirklichkeit und den Anforderungen der Berufswelt kaum etwas zu tun hat und nach der Prüfung meist sowieso wieder vergessen geht. Viele Jugendliche müssen dafür ihre gesamte Freizeit opfern und geliebte Hobbys aufgeben. Die soziale Schere zwischen denen, die sich teure Vorbereitungskurse leisten können, und denen, für die das unerschwinglich ist, wird immer grösser.

Dabei müsste das alles nicht sein. Schon heute kann jeder beliebige Beruf auch über eine Berufslehre mit anschliessender Weiterbildung erlernt werden und damit ist das Gymnasium längst überflüssig geworden. Dies umso mehr, als die auf dem Weg einer Berufslehre vermittelte Ausbildung mit ihrer engen Verknüpfung zwischen theoretischem und praktischem Lernen viel effizienter und nachhaltiger ist als die fast ausschliesslich auf theoretische Inhalte beschränkte gymnasiale Wissensvermittlung.

Eine Abschaffung des Gymnasiums wäre eine Riesenentlastung sowohl für die Jugendlichen wie auch für ihre Eltern. Alle Jugendlichen hätten wieder, in einer so wichtigen Phase ihrer Persönlichkeitsentwicklung, genug Zeit für Erholung, Musse und sinnvolle Freizeitbetätigungen. Zudem würde dadurch die Chancengleichheit erhöht. Und es wäre sogar nicht zuletzt auch das geeignetste Mittel gegen den zunehmenden Fachkräftemangel.